Plastik
Himmelsscheiben
Bleischeiben, wie große silberne Punkte, wie Solitäre im Freien ausgelegt,
werden einige Monate auf Wind und Wetter reagieren und erstaunliche Ver-
änderungen aufzeigen, Reaktionen auf die Besonderheiten des Ortes, an
dem sie platziert sind.
Blendend hell reflektieren sie das Sonnenlicht und den Himmel – aber nur für
einen Tag. Die Feuchtigkeit der Nacht löscht den flüchtigen Glanz für immer
aus und lässt sie stumpf werden. Sammelschalen für Regen, der sie mit Punkten
überzieht und schließlich einen weißen, perlmuttartig glänzenden Überzug hin-
terlässt.
Die Überraschung ist auf der Unterseite, im Verborgenen, wo sich die Scheiben
beleben. Verdunstung bildet Tropfen, die sich sammeln und ineinander fließen,
gesäumt mit zartfarbigen Rändern aus kristallinen Ebenen. Übereinander ge-
schichtet, entwickeln sich Formationen malerischer Anmutung, so lange bis
ich ihr Wachstum anhalte und sie austrocknen lasse.
Fragile Bilder entstehen, die ich übernehme und in der ihnen eigenen Farbpa-
lette mit mineralischen Pigmenten wie Jade, Fuchsit und Perlmutter weiterführe.
Meine Ritzungen werden als letzte Spur die Scheiben säumen und prägen.
Magdalena Grandmontagne
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Fotos für diese Seite: Christoph M Frisch © 2012-2013